Zur Person

Zu meiner beruflichen Ausrichtung

Neben meiner Tätigkeit als Professorin für Allgemeine Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Gesundheitsbildung in Karlsruhe (Baden-Württemberg) sowie – zuvor – als Professorin für Allgemeine Pädagogik mit dem Schwerpunkt Bildungstheorien in Vechta (Niedersachsen) bin ich als Dozentin an verschiedenen Universitäten Deutschlands und der Schweiz tätig gewesen. Auf diese Weise sind Kontakte und Kooperationsbeziehungen zu Kolleginnen und Kollegen in den USA, Taiwan, China, in verschiedene europäische Länder, darunter Polen und Österreich, entstanden. Diese bestehen in Teilen bis heute fort, während andere Kontakte (z.B. zu vielen in Gesundheits- und Heilberufen tätigen Menschen) hinzugekommen sind. Mein ‚Weltbild‘ haben diese Kontakte sicherlich ebenso erweitert wie auch die zahlreichen Kooperation mit Kolleginnen und Kollegen aus ‚andersdenkenden‘ Disziplinen (insbesondere der Theologie, Medizin und den Naturwissenschaften).

Mein Werdegang

Als gebürtige (West-)Berlinerin habe ich bereits vor Beginn meiner Studienzeit, während des Studiums der Fächer Erziehungswissenschaft, Psychologie, Soziologie ebenso wie auch in der Zeit meiner Promotion kontinuierlich in verschiedenen Kliniken, u.a. in der Geburtshilfe, mit Krebspatienten und in der offenen Psychiatrie, gearbeitet. Meine in jungen Jahren verfasste Doktorarbeit beschäftigte sich mit der Frage der „Ich-Identität“ von Menschen. Deren Erwerb galt damals (Mitte der 1980er Jahre) in weiten Teilen der Pädagogik als nicht hinterfragbare, weil erziehungspraktisch notwendige Errungenschaft. Mein Anliegen war es hierbei, die gesellschaftlichen Zwänge dieses Konstrukts wie auch fiktionale Elemente einer „Erziehung zur Ich-Identität“ herauszustellen. So begann meine Suche nach humanistischen Alternativen, für die sich der ebenfalls nicht unkritisch zu betrachtende Bildungsbegriff spätestens mit der Berufung als Universitätsprofessorin für „Allgemeine Pädagogik mit dem Schwerpunkt Bildungstheorien“ in die kleine niedersächsische Universitätsstadt Vechta anbot.

Mit der an der Humboldt-Universität zu Berlin abgeschlossenen Habilitation zum Thema „Pädagogik und Medizin“ begann sich zugleich ‚der Kreis‘ zu meinen früheren praktischen Tätigkeiten (als Pflegehelferin, Sonderwache, studentische und wissenschaftliche Hilfskraft) in der Medizin zu schließen. Seither haben mich das Thema „Gesundheit“, die beinahe suchtartig zunehmende Suche nach körperlicher ‚Fitness‘ und einer uniformen Ästhetisierung der Körper in hochindustrialisierten Gesellschaften wie auch die neben Sterben und Tod eher verdrängten bzw. ‚verpönten‘ Fragen des Krankseins von Menschen bewegt. Diese haben mich – neben dem ebenfalls immer wieder kritisch durchleuchteten Thema „Bildung als ‚Selbstbildung‘“ – zu einer Reihe von Studien, kritisch-systematischen, aber auch praxisbezogenen Überlegungen bezogen auf verschiedene Lebensphasen (Frühpädagogik, Grundschulalter, Studium, Bereiche der außerschulischen Erwachsenenbildung) veranlasst. Sicherlich war dies auch einer der Gründe, nach meiner langjährigen Tätigkeit an der Universität Vechta einen Ruf in die baden-württembergische Beamtenstadt Karlsruhe am Rande des Nordschwarzwaldes anzunehmen. Um mich fortan beiden Fragen gleichermaßen widmen zu können – der „Gesundheit“ und der „Bildung“ – schien eine Professur für „Allgemeine Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Gesundheitsbildung“ geradezu ideal zu sein.

Was mich gegenwärtig umtreibt …

Die zunehmende Engführung innerhalb des hochschulgebundenen erziehungswissenschaftlichen Denkens – dessen Breite und Vielfalt ich anhand eines vielfältigen Lehrangebotes, eines bunten und freien Studentenlebens, kritisch interessierter Professorinnen und Professoren, zahlreicher Diskussionskreise noch zu Beginn der 1980er Jahren an der Freien Universität Berlin (damals ein ‚melting pot‘ für viele aus der Enge westdeutscher Dörfer und Kleinstädte nach Westberlin kommende junge Menschen) erfahren durfte – führte mich im Laufe der Jahre zu eine Reihe von method(olog)isch, erkenntnis- wie auch gesellschaftstheoretisch kritischen Fragen. Denn: ‚Erkennt‘ die sog. Mainstream-gebundene Erziehungswissenschaft überhaupt noch ihre Eigenart? Ist sie in der Lage, Alternativen zu skizzieren und diese gegen das vorherrschende, bildungs- wie auch wissenschaftspolitisch forcierte, drittmittelgebundene Mainstreaming umzusetzen? Was ist deren – zumeist nicht artikuliertes – Hintergrundverständnis vom Menschen? Ist das heute weithin vorherrschende, eher technische und empiristische Verständnis vom Menschen und der Gesellschaft überhaupt zukunftsfähig? Wie können Gesellschaften (Gemeinschaften) zukünftig gestaltet werden? Welche Bedeutung kommt dem Menschen und seiner Bereitschaft, sich selbst zu verändern, zu? – Sicherlich, die Fragen sind keineswegs neu. Und doch stellt sich deren Bedeutsamkeit gerade vor dem Hintergrund der gegenwärtig erlebbaren gesellschaftlichen (wirtschaftlichen, politischen) Umbrüche in vielen Staaten einer längst globalisierten Welt auf eine neuartige Weise.
Dabei erfordert die gegenwärtig von vielen Menschen als krisenhaft erfahrene gesellschaftliche Situation meines Erachtens keineswegs nur ein theoretisches Darüber-Nachdenken, sondern vielmehr die gemeinsame Suche nach „echten“ Alternativen, nach neuen Bewältigungsstrategien und (Aus-)Wegen aus der Krise – Wegen, die der Stärkung von Menschen und der Menschlichkeit auf diesem Planeten dienen können.

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