Mythen-Workshops

Konzept

In Feldern der Gesundheitserziehung, -bildung und -beratung tätige Personen erwerben im Laufe ihrer Ausbildung wie auch in Fortbildungskursen zumeist spezifisches Fachwissen, teilweise auch Vermittlungskompetenzen, durch das gesundheitsfördernde Prozesse bei Einzelnen oder in Gruppen angestoßen werden sollen.
Neben dem Erwerb von Wissen und Kompetenzen bleiben die eigenen (subjektiven) Vorstellungen zu Gesundheit und Krankheit in der Aus- und Fortbildung zumeist unberücksichtigt. Solche Vorstellungen sind lebenslauf- und kulturspezifisch gebunden, sie wirken – wie erste hierzu vorliegende Untersuchungen zeigen – zumeist unterschwellig und scheinen einen eher hemmenden bzw. hinderlichen Einfluss auf das professionelle Handeln zu haben.
Ziel der Workshops ist es, unterschwellig wirksamen Gesundheits- und Krankheitsvorstellungen von professionell im Gesundheitssektor tätigen Personen (und das heißt auch bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Workshops) ‚auf die Spur‘ zu kommen und diese unter Bezug auf aus der Kulturgeschichte bekannte „Mythen“ zu deuten.
Weiterführende Informationen finden Sie hier.

Erwerb einer gesundheitsbezogenen Qualifikation

Für die Arbeit in den Workshops werden (anonymisierte) Fallbeispiele herangezogen, um – in aufeinander folgenden Phasen – ein Verständnis für unterschwellig wirkende Gesundheits- und Krankheitsmythen bei jedem Einzelnen zu erwerben; außerdem werden gezielte Übungen zur Wahrnehmungssensibilisierung und -steigerung durchgeführt („Health awareness“). Sofern gewünscht kann zusätzlich mit den Biografien der Teilnehmerinnen und Teilnehmern gearbeitet werden.
Daneben erhalten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer einen Einblick in kultur- und gesellschaftsspezifische Deutungsmuster von Gesundheit und Krankheit, um die Vielfalt von Gesundheits- und Krankheitsvorstellungen künftig besser ‚in den Blick‘ zu bekommen und mit dem hierin liegenden Potential in Zukunft kompetenter, und das heißt: flexibler, offener und nachdenklicher, umgehen zu können.

Fortbildungsmodule

Da die Workshops an zwei umfangreiche wissenschaftliche Studien gebunden sind, werden diese seit Herbst 2017 in der Hochschulausbildung angeboten; seit Herbst 2019 sind diese zusätzlich kostenpflichtig für die Fortbildung geöffnet worden. Bei erfolgreichem Abschluss wird den Teilnehmerinnen und Teilnehmern (maximal 15 pro Kurseinheit) ein Hochschulzertifikat ausgestellt. Neben jeweils drei Präsenzphasen pro Halbjahr an Wochenenden (in Karlsruhe) werden zusätzliche Einheiten zum Selbstlernen zur Verfügung gestellt.
Die angebotenen Aus- und Fortbildungseinheiten erstrecken sich insgesamt über zwei halbe Jahre, der Beginn liegt jeweils im Oktober. Die dazwischen liegende Sommerpause soll für die Anwendung des Gelernten (in Ausbildung und Beruf) genutzt werden.